Preisstrategien für Steuerberater im Vergleich

Warum das Preismodell entscheidend für den Kanzleierfolg ist

Preisstrategien sind nicht nur eine wirtschaftliche, sondern auch eine unternehmerische Frage, denn sie beeinflussen die Wirtschaftlichkeit eines Unternehmens und damit auch dessen Erfolg. Sie bestimmt, wie du als Steuerberater wahrgenommen wirst, ob Mandanten dir vertrauen und ob dein Kanzleibetrieb skalierbar bleibt.

Klassische Modelle wie der Stundensatz wirken oft vertraut, sind aber nicht automatisch effizient. Neue Ansätze wie Value Pricing setzen dort an, wo es zählt: beim Nutzen für den Mandanten.

Preisstrategien für Steuerberater im Überblick

Ein Diagramm, das verschiedene Preisstrategien entlang eines Spektrums von aufwandsorientiert zu wertorientiert darstellt. Von links nach rechts sind die Modelle: Stundensatz, Flat Fees, StBVV und Value Pricing

Klassische Preisstrategien

Preisstrategie Beschreibung Vorteile Nachteile
Stundensatz Der Stundensatz ist der Dinosaurier unter den Preisstrategien: weit verbreitet, aber oft nicht mehr zeitgemäß.
  • Einfach zu kalkulieren
  • Mandanten kennen das Modell
  • Keine Transparenz über Gesamtkosten
  • Kein Anreiz für Effizienz
  • Tausch von Zeit gegen Geld
Steuerberater-Vergütungsverordnung (StBVV) Ein gesetzlich geregelter Gebührenrahmen.
  • Rechtssicherheit
  • Orientierung bei seltenen Leistungen
  • Veraltet (60–150 €/h lt. §13 StBVV)
  • Kein Spielraum für Wert oder Effizienz

Moderne Ansätze der Preisgestaltung

Preisstrategie Beschreibung Vorteile Nachteile
Flat Fees Ein fester Betrag für eine klar umrissene Leistung.
  • Kalkulierbar für beide Seiten
  • Gute Grundlage für Automatisierung
  • Missverständnisse bei unklarer Leistungsdefinition
  • Risiko bei unerwartetem Mehraufwand
Value-Based Pricing Der Preis orientiert sich am geschaffenen Wert – nicht am Aufwand.
  • Mandant zahlt für Ergebnisse, nicht Aufwand
  • Bessere Gewinnmarge
  • Höhere Wertschätzung der Leistung
  • Höherer Kommunikationsaufwand
  • Erfordert tiefes Mandantenverständnis

Top 3 Probleme bei Zeit-Modellen

  1. Intransparente Kosten: Mandanten erfahren erst am Ende, was es kostet.
  2. Effizienz wird bestraft: Schneller heißt weniger Umsatz.
  3. Kein Bezug zum Nutzen: Zeit ≠ Wert. Fachliche Exzellenz wird unterbewertet.

Welche Preisstrategien sich lohnen

Für kleine Mandate

👉 Flat Fees: klar, einfach, skalierbar.

Für betriebswirtschaftliche Beratung

👉 Value Pricing: Fokus auf Ergebnis und Nutzen.

Für digitale Steuerkanzleien

👉 Value Pricing + Flat Fees: effizient, wartbar, gut skalierbar.

Fallbeispiele aus der Praxis

Beispiel: Jahresabschluss – 3 Preisstrategien im Vergleich

Modell Preis Mandantenerlebnis
Stundensatz 1.200–1.800 € Unklar bis zur letzten Minute
Pauschalpreis 1.500 € fix Klarer Rahmen, aber unflexibel
Value Pricing 2.000 € (inkl. Beratung) Hoher Nutzen, messbare Strategie

Für wen ist Value Pricing ideal?

Ideal für…

  • Beratungsintensive Mandate mit hoher strategischer Relevanz
  • Unternehmer-Mandanten, die Ergebnisse statt Aufwand wollen
  • Steuerkanzleien mit digitalem Setup und guter Positionierung

„Der Mandant bezahlt nicht meine Zeit, sondern den Nutzen, den ich für ihn erzeuge. Das ist ein fundamentaler Unterschied.“
– Philipp Penkatzki, Steuerberater & Kanzleiinhaber

Fazit: Mit modernen Preisstrategien die Zukunft gestalten

Die Wahl der richtigen Preisstrategie hängt von deinem Kanzleityp, deiner Mandantenstruktur und deinen Zielen ab.

Wer wachsen will, muss raus aus dem Hamsterrad „Zeit gegen Geld“. Wer partnerschaftlich denkt, sollte über Value Pricing ernsthaft nachdenken.

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