LE104 Die 3 Mythen im Projektmanagement
Themen
- Mythos: „Auftraggeber vs Auftragnehmer“
- Mythos: „Mit einem Tool ist alles gut“
- Mythos: „Schneller arbeiten im Projekt“ kommt in der nächsten Episode
Deine persönliche Checkliste
Jörg hat dir eine Checkliste zur Projektplanung für Auftraggeber zum Herunterladen bereitgestellt. Damit du nichts bei deiner Planung vergisst.
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Projektmanagement im Maschinenbau
Jörgs Podcast „Projektmanagement im Maschinenbau“ findest du unter projektmanagement-maschinenbau.de.
Hallo,
ich sehe Prozesse und Projekt nicht als Gegensätze, sondern als ergänzend. Ein Projekt wird durch die Prozesse im Unternehmen unterstützt. Es wird mit deren Hilfe durch die Abteilungen geleitet. Jede Abteilung oder jedes Team weiß aufgrund der Prozessbescheibungen was zu tun ist.
Nur so kann ich Projekte abwickeln und kann auch ein sinnvolles Projektreporting aufsetzen. Das Ziel der Prozesse muss sein, die Projektabwicklung zu unterstützen, damit diese nicht im Chaos enden.
Seht Ihr das komplett anders? Bin gespannt auf die Antworten.
Gruß
Björn
Hallo Björn,
ich denke auch das ein Prozess ein Projekt unterstützen und führen kann. Was ich aber kritisch sehe ist das viele Prozesse sehr groß und "aufgeblasen" sind, da Sie ja quasi alle Eventualitäten betrachten die schon mal vorgekommen sind. Das passt aber nicht immer für jedes Projekt. Dann sollte eine begründete Anpassung bzw. Weglassen von Teilen möglich sein (Tayloring).
Gruß
Thomas
Hallo Björn,
ich stimme Dir zu und widerspreche (teilweise) 😉 Ich versuche mal zu erklären warum.
Projekt und Prozess sind grundsätzlich gegensätzlich:
Ein Prozess ist beschreibbar, automatisierbar, hochgradig wiederholbar, funktioniert immer und ohne zusätzliche Kommunikation. Wir etablieren im Unternehmen Prozesse, weil sie eben effizient sind, kostengünstig und schnell (so ist zumindest das Ziel).
Projekte dagegen sind nicht per se beschreibbar (jedes Projekt für sich durch viel gemeinsames Nachdenken, Analysieren und Planen zu sehr großen Teilen schon). Sie unterscheiden sich so stark voneinander, dass wir eben kein Prozess draus machen können.
Selbstverständlich greifen wir in Projekten auf eine Menge Prozesse zurück. Beschaffungsprozesse, Freigabeprozesse, Stundenerfassungsprozesse, etc. Das ist sinnvoll und für Unternehmen überlebensnotwendig, weil wir ja nicht in jedem Projekt alle neu erfinden wollen.
Erforderlich zur Projektumsetzung ist es jedoch nicht. Es würde auch ohne gehen. Wir hätten nur nicht die Effizienzvorteile der Projekte und wären damit auch nicht wettbewerbsfähig.
Falls es bei Dir im Unternehmen so ist, dass die Projekte automatisch durch das Unternehmen laufen, dann solltet ihr euch überlegen diese Vorhaben nicht als Projekt (also mit den Regeln des Projektmanagements) durchzuführen, sondern sozusagen als Prozess zu "automatisieren". Wir haben aus meiner Sicht nämlich viel zu viele "Projekte" in Unternehmen.
Viele Unternehmen haben Projekte, die einen sehr hohen Anteil an wiederholbarem Inhalt haben. Das ist übrigens der Grund, warum wir Entwicklungsprozesse bzw. Produktentstehungsprozesse im Unternehmen etablieren. Damit nicht jedes Projekt aufs neue nachdenken muss, wie man denn so vorgeht.
Ich hoffe, damit sind meine Gedanken etwas klarer geworden. Wie siehst Du das?
Hallo Maik, sobald ein Softwaretool von allen im Team angenommen und konsequent genutzt wird – was natürlich auch eine hohe Benutzerfreundlichkeit der Software voraussetzt und eine gewisse Struktur im Unternehmen – kann damit die Teamarbeit nur verbessert werden. Vor allem, weil es zeitliche und räumliche Distanzen überwinden kann. Ein Tool nur um des Tools willen ist natürlich nicht zielführend. Gruß, David